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Lernstile

Erich Schäfer ist Professor für Erwachsenenbildung in Jena. Als Wissenschaftler hält er wenig von Lerntypologien: »Menschen nach Typologien zu klassifizieren, bringt die große Gefahr des Schubladendenkens mit sich, das darauf verzichtet, Menschen in Lernkontexten differenziert zu betrachten.« Dennoch unterscheidet er zwischen Lernstilen. Die Abgrenzung zwischen Lerntypen und Lernstilen wirkt wie Haarspalterei. Doch er erklärt:

»Lernstile sind unterschiedliche Modi des Lernens, zu denen man zwar unterschiedliche Präferenzen haben kann, die Lernende aber nicht etikettieren, sondern darauf hinweisen, dass es durchaus verschiedene Wege der lernenden Auseinandersetzung geben kann.«

Erich Schäfer unterscheidet zwei kognitive Stile:

  1. Lernen durch Analyse: Probleme werden analysiert und systematisch ergründet.
  2. Kreative Einsicht: In einem kreativen Prozess führen plötzliche Einfälle zu unerwarteten Lösungen.

Ein Lernziel lässt sich also auf ganz unterschiedlichen Wegen erreichen. Entscheidend sind dabei nicht verschiedene Fähigkeiten, sondern Präferenzen. Es kostet weniger Kraft, ein Ziel mit dem präferierten Stil zu erreichen, jedoch können die Lernstile situationsgerecht eingesetzt werden.

Auch der umstrittene Myers-Briggs-Typenindikator lässt sich nutzen und betont die Gleichwertigkeit der Gegensatzpaare.

Die Auseinandersetzung mit der Vielfalt kann zum Experimentieren mit verschiedenen Lern- und Lehrmethoden inspirieren.

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