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NaNoWriMo Tag 30
Der NaNoWriMonat November endet heute. Wer sein Ziel erreicht hat, freut sich, und wer es nicht erreicht hat, will sicherlich keine Platituden hören wie »Dabeisein ist alles«.
Nicht nur der Zeitraum (30 Tage) wurde willkürlich festgelegt, sondern die Anzahl der Wörter (50.000) ebenso, und ob man es geschafft hat oder nicht, bleibt folgenlos. Allerdings kann es rückblickend aufschlussreich sein, welche Rahmenbedingungen förderlich waren und welche hinderlich.
Ein Finne beklagte sich im Skandinavienforum von NaNoWriMo, dass es auf Finnisch viel schwieriger sei als auf Englisch, 50.000 Wörter zu schreiben: Das finnische Wort »Juoksentelisinkohan?« beispielsweise ergebe in der englischen Übersetzung 11 Wörter: »I wonder if I should go and run around a bit?«
Wie unfair! Ein Nachteilsausgleich für Finn*innen ist beim NaNoWriMo nicht vorgesehen. Aber auch wer nicht auf Finnisch schreibt, hat mit vorhersehbaren und unvorhersehbaren Hindernissen zu kämpfen. Diese reichen von harmlosen Ablenkungen über Alltagssorgen bis zu Schicksalsschlägen. Gegen die ist leider kein Kraut gewachsen, doch manches lässt sich in Zukunft verändern. Zum Beispiel die Ansprüche an sich selbst:
Darf nur mit dem Schreiben beginnen, wer innerlich aufgeräumt ist? Oder kann man nicht im Gegenteil durch das Schreiben aufräumen, wie es Haruki Murakami darstellt?
Unrealistisch wäre auch die Erwartung, immer zu 100 Prozent leistungsfähig zu sein. So wie es Bad Hair Days gibt, kommen Bad Text Days vor – und gehen zum Glück auch wieder – Momentaufnahmen also.