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NaNoWriMo Tag 13

Im National Novel Writing Month geht es darum, in relativ kurzer Zeit (1 Monat) relativ viele Wörter (50.000) zu schreiben. Trotzdem bleibt den Teilnehmenden ausreichend Zeit für Trödeleien, Ablenkungen und Teekochen.

Auch wenn die Autor*innen sich für den selbstauferlegten Schreibmarathon bemitleiden mögen, sind sie gegenüber ihren Figuren im Vorteil: Diese müssen in der Geschichte spontan reagieren, während die Autor*innen die Möglichkeit haben, über jede Handlung und jede Erwiderung so lange nachzudenken, wie sie wollen.

Im echten Leben lassen bekanntlich die Einfälle für das passende Gegenargument auf sich warten, bis die Diskussion längst vorbei ist. Die Protagonist*innen dagegen sagen stets das Klügste, zu dem sie fähig sind. Zum Glück merken die Leser*innen den schlagfertigen Antworten nicht mehr an, wie lange an ihnen herumgefeilt wurde.

Wer einen Dialog überarbeitet, kann bei jeder Zeile überlegen:

Liegt ein Konflikt vor? 
Klingt der Satz nicht abgedroschen? 
Ist die Zeile so geistreich und farbig wie möglich?

Das sind hohe Ansprüche. Wenn nur noch geistreiche und farbige Dialoge geführt werden dürften, ginge es in der realen Welt schweigsam zu. Doch Leser*innen sind verwöhnt: Wäre der Dialog am Nebentisch im Café so gelungen wie der zwischen den Protagonist*innen, würden sie ihr Buch beiseitelegen und lauschen.

Deshalb: Tee kochen, Manuskript aufschlagen und weiterfeilen.

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