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Prozentrang

Über Prozente stolpert man im Alltag immer wieder: Beim Einkaufen im Sommerschlussverkauf ebenso wie in den Nachrichten, wenn es um Wahlen geht oder um Inflation. Mit Prozenten wird dramatisiert und verharmlost. Aber vor allem bieten sie Vergleichbarkeit von verschiedenen Größen, Werten oder Veränderungen.

Genau genommen sind Prozentangaben wie Brüche und Dezimalzahlen – nur anders dargestellt. Sie alle beziffern das Verhältnis zwischen einem Ganzen und einem Teil des Ganzen. Da die Zahl Hundert für das Ganze steht, kann jede Prozentzahl auch als Bruch mit dem Nenner 100 geschrieben werden. Das klingt einfach.

Dennoch ist nicht immer klar, was ein Prozentsatz tatsächlich ist. Welchen Anteil wovon will man wissen?

Journalist*innen verwechseln gelegentlich Prozente und Prozentpunkte. Wenn sich das Wahlergebnis einer Partei von 10 Prozent auf 15 Prozent verbessert hat, ist es um 5 Prozentpunkte gestiegen, nicht um 5 Prozent. Ein Anstieg um 5 Prozent würde 10,5 Prozent bedeuten.

Noch mehr Verwirrung löst der Prozentrang aus. Dieses statistische Konzept wird verwendet, um die relative Position in einer Verteilung zu beschreiben.

Da der Prozentrang oft als Prozentsatz ausgedrückt wird, liegt er zwischen 0 und 100. Ein Prozentrang von 50 bedeutet, er liegt auf dem Median, so dass die Hälfte der Werte kleiner ist und die andere Hälfte größer.

Prozentränge werden häufig für standardisierte Tests in der Schule oder Universität verwendet. Anders als Rohwerte und Prozentsätze von Fehlern oder korrekten Antworten ermöglichen Prozentränge den Vergleich über die Tests hinweg. Doch gerade Prozentränge werden missverstanden und mit Prozentpunkten und Prozentsätzen verwechselt. Von Menschen, die einen niedrigen Prozentrang beim Verständnis von Prozentrechnung haben.

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