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Superlearning

In den achtziger Jahren eroberte es den Markt und schien das Fremdsprachenlernen zu revolutionieren: Das »Superlearning« versprach mit Supersprachkassetten, Sprachen im Schlaf zu vermitteln. Doch dann verschwand es in der Versenkung. Ursprünglich hieß die Methode »Suggestopädie«, was aber klinisch und nicht gerade reizvoll klingt.

Der bulgarische Pädagoge Georgi Losanow kombinierte Psychologie mit Neurolinguistik, Hypnose und Musiktherapie zu einer umfassenden Lernmethode. Entspannung statt Anstrengung sollte den Lernprozess erleichtern. Jahrzehnte später gilt das Fremdsprachenlernen noch immer als anstrengend. Die Verheißungen der Wundermethode haben sich nicht erfüllt.

Dabei spricht nichts gegen eine positive Lernatmosphäre, und Losanows Methode entwickelte sich immer weiter. Die einzelnen Elemente wurden erforscht, manches verworfen und anderes bewährt sich. Neben dem Lernerfolg ist die Motivation entscheidend, denn trotz der Superversprechen ist für das Erlernen einer Fremdsprache ein erheblicher Zeitaufwand nötig und die Abbruchquoten von Sprachkursen sind hoch. Deshalb ist angenehmes Lernen auch ohne Superversprechen wertvoll.

Schon lange, bevor Georgi Losanow die suggestopädische Methode entwickelt hatte, entdeckte der Physiker Heinrich Wilhelm Dove die sogenannten binauralen Töne: Das Gehirn werde stimuliert, wenn jedes Ohr eine leicht unterschiedliche Tonfrequenz hört. Das soll beim Lernen die Konzentration und Kreativität erhöhen. Offensichtlich reagieren Menschen unterschiedlich auf diese Töne und die Wirksamkeit wurde wissenschaftlich nicht ausreichend bestätigt.

Doch selbst die Frage, ob Musik das Lernen fördert oder eher ablenkt, kann nicht allgemein beantwortet werden, da die Antwort von der Art der Aufgabe, der Art der Musik, der Lautstärke und von den Hintergrundgeräuschen abhängt und von Mensch zu Mensch variiert. Kein Wunder also, dass die Frage nach den Klängen beim Superlearning superkomplex ist.

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