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NaNoWriMo Tag 3

Einige Genres leben von Stereotypen. Sobald sich die Protagonist*innen als gut oder böse positioniert haben, ist eigentlich klar, wie es weitergeht und endet, wer das halbe Königreich bekommt und die Königstochter noch dazu. Die Geschichten spoilern sich quasi selbst, wenn alle Erwartungen der Leser*innen erfüllt werden, wenn der Gute stets gut, der Böse stets böse ist und Überraschungen ausbleiben.  

Werden dagegen widersprüchliche Eigenschaften kombiniert, macht das die Figuren nicht nur interessanter, sondern kann auch dem Zweck der Geschichte dienen. Der Bruch mit einem Stereotyp sollte allerdings glaubwürdig sein und nicht einfach nur schockieren. Leser*innen akzeptieren durchaus, wenn ihre Held*innen negative Eigenschaften zeigen, solange sie sich aus der Biographie ergeben. 

Echte Menschen bleiben häufig hinter ihrer maximalen Kapazität zurück. Die Protagonist*innen und Antagonist*innen dagegen nutzen all ihre Fähigkeiten, die ihnen ihre Autor*innen freundlicherweise gegeben haben, um alle Hindernisse zu überwinden, die ihnen ihre Autor*innen unfreundlicherweise in den Weg legen. 

Die Autor*innen können also eine Liste aller Handlungsmöglichkeiten erstellen und überlegen, ob diese Person wirklich so handeln würde. Auch wenn sie zu Beginn nur über geringe Fähigkeiten verfügt, kann sie unter widrigen Umständen für Überraschungen sorgen, beispielsweise die Monarchie abschaffen und das Ehegattensplitting noch dazu.

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