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NaNoWriMo Tag 25

Seine Professur an der Harvard University hat Shawn Achor sicherlich nicht für besondere Disziplinlosigkeit bekommen. Doch an seinem vergleichsweise anspruchslosen Vorsatz, jeden Tag Gitarre zu üben, scheitert er:

In drei Wochen gelingt es ihm nur viermal, auf das Fernsehen zu verzichten und stattdessen zur Gitarre zu greifen. Im Selbstexperiment findet er eine verblüffend einfache Lösung, die ihn 2$ kostet. 

Vorher: Er kommt müde von der Arbeit nach Hause, setzt sich auf die Couch, greift zur Fernbedienung und sieht fern. 

Die Beobachtung: Seine Fernbedienung liegt griffbereit neben dem Sofa. Dagegen müsste er die Gitarre erst holen. In einer relativ kleinen Wohnung dauert das ca. 20 Sekunden. 

Die Veränderung: Shawn Achor kauft sich für 2$ einen Gitarrenständer. Nun steht das Instrument griffbereit neben dem Sofa und tauscht den Platz mit der Fernbedienung, die dadurch 20 Sekunden vom Sofa entfernt liegt. 

Der Einwand: So einfach kann das doch nicht sein.

Die Erkenntnis: Doch, ist es. 

Nachher: Shawn Achor übt an 21 von 21 Tagen Gitarre. 

Natürlich weiß niemand außer ihm selbst, ob sich diese Geschichte tatsächlich so zugetragen hat oder geschönt wurde, damit sie besser in das Buch mit dem Titel »The Happiness Advantage« passt. Aber zum Glück lässt sich das ja mit jedem beliebigen Projekt ganz einfach selbst ausprobieren. Wie können beispielsweise die Rahmenbedingungen fürs Schreiben attraktiver gestaltet werden, damit das Anfangen leichter fällt?

Vermutlich hätte diese Strategie, von Shawn Achor die »20-Second Rule« genannt, wenig Aussicht auf Erfolg, wenn er ausgesprochen ungern Gitarre spielen würde. Mehr Nähe löst bekanntlich nicht automatisch mehr Zuneigung aus. Aber wenn die Gitarre so abschreckend wirkt, sollte man die 2$ ohnehin besser in ein ansprechenderes Vorhaben investieren. Und dann?

Fortsetzung folgt…

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