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Fake News

Fehl- und Desinformation sei das größte globale Risiko, warnt das Weltwirtschaftsforum. »Junge Männer fallen auf Fake News genauso herein wie Seniorinnen. Millionäre und Arbeitslose glauben gleichermaßen an sie, ebenso Akademikerinnen und Handwerker«, schreibt Maik Großekathöfer im SPIEGEL. Eine Befragung der Bertelsmann-Stiftung ergabt: 70 Prozent der Deutschen halten andere Menschen für gefährdet, durch Desinformation manipuliert zu werden. Gleichzeitig glauben 78 Prozent, sie selbst lassen sich nicht täuschen. Doch auch das ist eine Fehleinschätzung.

Das Institut für Demoskopie Allensbach befragte 10- bis 16-Jährige, ob sie beurteilen können, wann es sich bei Informationen um Falschnachrichten handele. Nur 20 Prozent sagten, das falle ihnen schwer. Der Bildungsforscher Marc Stadtler von der Ruhr-Universität Bochum hält das für »einen klaren Fall von Selbstüberschätzung«. In deutschen und internationalen Testungen glaubten die Jugendlichen vertrauensselig den Texten aus dem Internet. Selten recherchierten sie nach Quellen. Dies werde zu selten im Unterricht thematisiert.

Doch wie können Schüler*innen tatsächlich die vieldiskutierten »Fake News« erkennen? Das beginne mit grundlegenden Fragen wie »Kenne ich den Absender« oder »Gibt es weitere Quellen?« Auf mimikama.org oder correctiv.org werden verdächtige Meldungen überprüft.

Rechtschreiberfehler und Meldungen in Großbuchstaben seien ein Warnsignal. Auch ungewöhnlich hohe Prozentzahlen ohne Quellenangaben seien unrealistisch.

Manchmal werden alte Archivbilder genutzt, um angebliche Vorfälle zu illustrieren. Wie in einem Krimi können beispielsweise die abgebildeten Sommerblumen verraten, dass ein Foto nicht mitten im Winter entstanden ist. Vielleicht seien auch verräterische Straßenschilder zu erkennen.

Doch haben es neue Informationen schwer, falsche Nachrichten zu korrigieren. Grund dafür ist der  Jostsche Satz, der nach einem österreichischen Lernforscher benannt ist und besagt, dass besser behalten wird, was zuerst gelernt wurde. Richtigstellungen bleiben deshalb häufig wirkungslos. Der irische Schriftsteller Jonathan Swift drückte es poetisch aus: »Die Lüge fliegt, dieWahrheit humpelt ihr hinterher.«