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Wissenschaftskommunikation

»Imponiergehabe« vermutet Psychologe Friedmann Schulz von Thun, und der Soziologe Ralf Dahrendorf spricht von »wissenschaftlicher Impotenz«, die mit hochtrabendem Gerede kompensiert werden soll.

Dem Physiker Albert Einstein werden zahlreiche Aussagen angedichtet, die er vermutlich nie gesagt hat. Das folgende Zitat scheint jedoch authentisch zu sein: »Die meisten Menschen haben einen heiligen Respekt vor Worten, die sie nicht begreifen können, und betrachten es als ein Zeichen der Oberflächlichkeit eines Autors, wenn sie ihn begreifen können.«

Sein Kollege, der fiktive Physiker Dr. Sheldon Cooper aus der amerikanischen Fernsehserie, sieht das anders: Er reagiert pikiert, als ihn seine Nachbarin Penny bittet, ihm »ein wenig« Physik beizubringen. »Ein wenig Physik? So etwas gibt es nicht. Physik umfasst das gesamte Universum, von quantenmechanischen Teilchen bis zu Supernovae, von rotierenden Elektronen bis zu rotierenden Galaxien.«

Penny schlägt ihm vor, seinen Unterricht als Experiment zu betrachten und Sheldon überlegt nicht sehr schmeichelhaft: »Ich nehme an, wenn jemand Gebärdensprache einem Gorilla wie KoKo beibringen konnte, könnte ich dir ein paar grundlegende Physikkenntnisse vermitteln.«

Er beginnt das »Projekt Gorilla« mit »einer zweitausendsechshundertjährigen Reise, die wir gemeinsam von den antiken Griechen über Isaac Newton bis zu Niels Bohr und Erwin Schrödinger unternehmen werden.« Dann erklärt er das Grundkonzept der Newtonschen Physik und der Gravitationskraft, und als Penny nicht weiß, was es bedeutet, dass MA gleich MG ist, fragt er, »Wie kannst du das nicht wissen? Ich habe es dir gerade gesagt. Hast du in letzter Zeit einen Schlag auf den Kopf bekommen?«

Er versteht nicht, warum Penny weint und kehrt zurück zum Anfang, nach Griechenland ins Jahr 600 vor Christus. Wieder dauert es nicht lange, bis er sie auf seiner zweitausendsechshundertjährigen Reise verliert.

Ist Physik einfach zu schwer für Penny oder was hätte Sheldon anders machen können?