personalisier.bar

personzentrierte Haltung

Verständliche Texte sind einfach, klar gegliedert, kurz und enthalten anregende Zusätze. Diese vier Merkmale lassen sich leicht erlernen und anwenden. Doch nicht jeder verständliche Text ist ansprechend geschrieben.

Die Hamburger Verständlichkeitsforschung bezieht sich auf den amerikanischen Psychotherapeuten Carl Rogers und seine personzentrierte Haltung, die Autor*innen veranlasst, sich verständlich auszudrücken:

Wer die Leser*innen achtet, möchte ihnen behilflich sein und nimmt Rücksicht auf ihre Bedürfnisse und Fähigkeiten. Wem diese Grundhaltung fehlt, der erschwert das Lesen. »Manche verwenden besonders gerne Fremdwörter oder Fachausdrücke, um ihr Wissen und ihre Autorität herauszustellen.«

Die Autor*innen von Fachtexten waren zu Beginn ihres Studiums oft in einer ähnlichen Situation wie ihre Leser*innen. »Manchmal wird sich der Autor an frühere Zeiten erinnern, als er sich als Schüler oder Student mit unverständlichen Texten herumplagte.« Das macht die Einfühlung in die Leser*innen leichter.

Wenn Autor*innen sich ihrer eigenen Gedanken und Gefühle beim Schreiben bewusst sind, können sie diese auch teilen, so dass sie als Person erkennbar sind. Dazu gehören auch mögliche Zweifel am Inhalt, an der eigenen Verständlichkeit oder ob ein verständlicher Text seinem Ansehen als Wissenschaftler schadet. Von dieser Aufrichtigkeit profitieren nicht nur die Leser*innen, sondern auch die Autor*innen selbst, die durch die Suche nach dem Wesentlichen das eigene Verständnis vertiefen.